Mitfahrbänke – Alte Tradition – neu erfunden

NachbarInnen mitzunehmen oder bei jemandem mitzufahren war nicht allzu langer Zeit eine feste Tradition in ländlichen Regionen. Eine kleine Hilfe, die man selbstverständlich angeboten hat. Durch die Mitfahrbänke wird das Auto wieder als ein Ort der Begegnung und Unterstützung entdeckt. An insgesamt 14 strategisch wichtigen Stellen in den drei Ortsteilen und damit nahezu flächendeckend, stehen die auffälligen blauen Bänke, die nach eigenem Entwurf angefertigt wurden. Sie laden dazu ein, spontane Fahrgemeinschaften zu bilden.

Die Idee der Mitfahrbank ist unkompliziert und verbindet Menschen: wer vom Dorf in die Innenstadt möchte oder seinen Einkauf nicht bergauf tragen will bzw. kann, nutzt die Mitfahrbänke. Von einer Bank aus führt der Weg meist zu unterschiedlichen Zielen. Bevor Du dich also auf die Bank setzt, wähle dein Ziel mit Hilfe der Zielschilder aus. So erkennen die Autofahrenden, wohin Du möchtest. Setze dich dann auf die Bank und warte ein paar Minuten.

Autofahrende mit passendem Ziel und freien Sitzplätzen können die potenziellen Mitfahrenden ganz unkompliziert mitnehmen. Mit dem runden Aufkleber „gemeinsam weiter kommen“, sichtbar an ihrem Auto angebracht, signalisierst Du „ich nehme gern jemanden mit“ und wirbst damit gleichzeitig für die Mitfahrbänke.

Mitnehmen und mitgenommen werden kostet kaum Zeit und kein Geld. So wird zu mehr geteilter Mobilität und Kommunikation beigetragen und das Klima geschützt.

Das Prinzip
  • Einfach kostenlos von A nach B – jede/r kann mitmachen!
  • Es gibt keine Verpflichtung, es gibt keine Bedingungen, es gibt keine Kosten.
  • Setz Dich auf eine Mitfahrbank! Der nächste wohlwollende Autofahrende hält spontan an und bietet Dir eine Mitfahrgelegenheit an, weil im Auto Platz ist und er/sie sowieso dorthin fährt.
Die Regeln
  • Autofahrende und Mitfahrende entscheiden sich freiwillig
  • Alle Fahrten sind kostenlos
  • Mitfahrende sind im Auto gesetzlich mitversichert
  • Kinder unter 14 Jahren können nicht mitgenommen werden
  • Jugendliche von 14 bis 18 nur mit Einwilligung ihrer Eltern
Die Mitfahrbank am Bürgerhaus in Oberkaufungen
 
Großer Dank an unsere Sponsoren

Ursprünglich stammt die Idee der Mitfahrbänke aus Rheinland-Pfalz und wird seit 2014 bereits an vielen Standorten in Deutschland besonders im ländlichen Raum praktiziert.

Wenn so viele Mitfahrbänke aufgestellt werden, dass ein Mitfahrnetz entsteht, kann der Individualverkehr verringert und die Mobilität und somit die Lebensqualität der Bürger*innen erhöht werden. Es können sich an Mitfahrbankstandorten spontane Mitfahrgelegenheiten ergeben, aber auch vermehrt Fahrgemeinschaften gebildet werden. Und wer nicht mit einer fremden Person fahren möchte, wartet einfach, bis ein bekanntes Gesicht auftaucht und teilt dies anhaltenden Autofahrenden freundlich mit.

Das System Mitfahrbank setzt damit gezielt auf die Stärke des ländlichen Raums: Man kennt sich und hilft sich gegenseitig!

Und die Idee der Mitfahrbänke ist schon weit verbreitet. Ein paar Linktipps haben wir zusammengestellt.